Meine lieben Allen, ich könnte bis jetzt noch immer nicht verstehen über Euren tiefsten Stillschweigen, obwohl ich Euch so zweimal per Luftpost und Telegramm abgeschickt. Es ist schon 14 Tagen verlaufen. Morgen sind wir allen schon 4 Wochen hier. Hoffentlich geht es Euch Allen gut, was ich auch von den lieben Eltern und lieber Ida das Best hoffe. Jetzt konnte ich von ihnen nicht mehr viel hören. Warum habt Ihr an den Papa schon bald ein Jahr nicht mehr geschrieben, die Mami kann doch weitersenden, oder an liebe Idas Verwandten zu wenden! Liebe Ida hat sich auch viel bemüht, von Euch zu hören. Liebe Ida hat auch keine Hoffnung zum auswandern. Ich war zu Rosch-Haschana bei den Eltern auf 4 Tage dorthin, es war eine so grosse Freude aber jetzt. Ich bin doch froh mit den Eltern gesprochen und gesehen zu haben. Ich hatte an Jom Kippur an Euch sehr viel gedacht wegen die lieber Brunos Barmizwah, erst glaubte, daß im kommenden Jahr dazu bringt. Du wirst schon immer ältersein, bist schon einen grossen Mann geworden. Und die liebe Martha und liebe Trudel schon grosse Damen. Die ganze(n) Karlsruher sind allen hier. Ich bitte Euch recht herzlich, uns Allen für Auswandering stets beistehen, was Ihr uns fest versprochen habt, die Ihr uns helfen wollt.
Was bringt uns dazu, nachdem Ihr in der Hoffnung meine Post erhalten haben sein werdet. Es sei eine dringende Beihilfe. Ich schrieb an liebe Mami und den Albert sich Verbindung zu lieben Eltern zu setzen. Jetzt machen sie eine grosse Sorgen um mich, was ich das Beste hoffe, die lieben Eltern, liebe Ida mit mir wieder beisammen sein können. Sonst geht es uns allen gut. Klara Katz ist doch auch hier, und der Günther noch in Fürth. Von Marim und Selma und Rosa hören wir jetzt nicht mehr, was ich das Beste hoffe. Noch einmal mit dringende Bitte uns allen weiter zu helfen.
Innigste Liebe von Euren stets dankende FanniGruß und Kuss von Clara, Siegfried und mir….
Liebe Frau Stern nun habe ich auch Ihre sehr liebe Schwester kennengelernt, aber in France. Hoffentlich geht es Ihnen gut. Herzliche Grüße Ihre Fanny[?] Bodenheimer (illegible text: possible “Gib Weiter….”
Meine Lieben, Auch von mir aus unseren [?] viele Grüße. Den lieben Adolf sehe ich oft, fast jeden Tag bei der Torra. Die Männer und auch wir Frauen sind sehr damit beschäftigt. Hilft uns in unserer Not. Wir wissen/wüßten nicht wohin wir uns wenden sollen. Von unserer Margot hören wir auch nichts, verständige sie bitte, vielleicht kann sie etwas für uns tun. Wir haben wenig Wäsche bei uns, kaum zum wechseln, wir waren zu kopflos. Der Adolf hatte ganz versagt. Möge Gott uns gesund lassen und uns beistehen, wir sind noch wie in einem bösen Traum. Grüßt unser Kind, Seid Ihr geküßt von Eurer Clara Schreib mir doch die neue Adresse von Margot.
Herzliche Grüße auch von uns Eure Rosa Gott stehe uns bei mit unseren Kindern
Dear all,2 as of yet I’m still unable to understand the complete and utter silence from you, although I wrote to you twice, by airmail and by telegram. 14 days have meanwhile passed already. As of tomorrow, we’ve all been here3 4 weeks already. Hopefully you are all doing well, and we also hope the best for our parents4 and Ida.5 I haven’t succeeded in gathering much more news from them. Why haven’t you written to Papa for almost a year already now, as Mami can forward any post, or Ida’s relatives could be asked to help! Ida has also tried hard to get news from you. Ida, too, harbors no hope of emigrating. Over Rosh Hashahna I visited our parents for 4 days, it was such a joy to see them, compared to now. I really am happy to have spoken with and seen our parents. Over Yom Kippur I thought of you a lot, because of dear Bruno’s Bar Mitzvah,6 thinking first that it’s coming up next year. You’re getting older now, you’ve already become a grown man. And dear Martha and dear Trudel7 already grown-up ladies. Everyone from Karlsruhe8 is here. I ask all of you open-heartedly to stand by the efforts of all of us to emigrate, which you firmly promised us, that you all want to help us.
What compels us in the hope that you will have received my post is: an urgent need for financial support. I wrote to Mami, and asked Albert9 to get in touch with our parents. Now they are very concerned about me, and I hope for the best that our dear parents and dear Ida can all be together again with me. Besides that, we are all doing well. Klara Katz10 is indeed also here, and Günther is still in Fürth. We now no longer hear from Marim and Selma and Rosa, which lets me hope the best for them. So, again with an urgent request to help all of us along.
Deepest love fromyour eternally grateful Fanni11
Dear Mrs. Stern[?], I’ve now also met your very kind sister but in France. Hopefully you are doing well. Warm greetings, Yours, Fanny Bodenheimer14
Dear all, From us as well from our [?] many greetings. I see dear Adolf often, almost every day when at the Torah reading. The men as well as the women devote themselves to this very much. It helps us in our distress. We don’t know who to turn to. We haven’t heard anything from our Margot,15 please let her know, perhaps she can do something for us. We have very little clothing, hardly enough to change, we were in such a rushed confusion. Adolf16 failed completely17. May God help us stay healthy and stand by us, we are still as if in in some bad dream. Greet our child, and kisses to all of you from your Clara
Please write me Margot’s new address.
Heartfelt greetings from us, too Your, Rosa18 God be with us, with our children